Aktuelles, Termine & Veranstaltungen
1. Dialogforum des IKOE-Projekts der AGSA bot themenübergreifenden Austausch und viele neue Impulse
Magdeburg
Im einewelt haus Magdeburg fand am 10. Dezember das 1. Dialogforum des IKOE-Projekts der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) mit dem Titel „Diversity, interkulturelle Öffnung und Methoden – Aktuelle Impulse aus Wissenschaft und Praxis“ statt. Es bot den Mitarbeitenden der AGSA eine ausgezeichnete Gelegenheit, frische fachliche Impulse zu erhalten und in einen Austausch zu treten.
Im Rahmen des Dialogforums bekamen Razia Gul und Belal Ahmad Ataee, die ein gut dreimonatiges Praktikum im IKOE-Projekt absolviert hatten, die Gelegenheit, ihre vielschichtigen Ergebnisse und Erfahrungen einem größeren Kreis vorzustellen. Zu Beginn hob IKOE-Projektleiterin Dr. Katja Michalak den kommunikativen Charakter des Dialogforums hervor, das einen kritischen und auch themenübergreifenden Meinungs- und Erfahrungsaustausch ermögliche.
Vorgestellt wurden zunächst Qualitätskriterien in interkulturellen Trainings am Beispiel der Weiterentwicklung des historischen Diversity-Planspiels „Konstantinopels Kapalı Çarşı“. Das Planspiel war von einem multidisziplinären AGSA-Projektteam, dem Dr. Anna Theren (IKOE und DiAA), Rimma Fil (BFD-Servicestelle) und Bernadette Dawoud (DiAA) angehören, wegen kritischer Punkte umgearbeitet worden. Das ursprüngliche, von einem Verein aus Berlin entwickelte Spiel birgt dem Team zufolge die Gefahr, dass Teilnehmende Ausgrenzungserfahren erleben und ein negatives Bild vom Osmanischen Reich entsteht, das Ressentiments gegen muslimisch gelesene Menschen befördert. In der anschließenden Diskussion stellten sich Vortragende und Teilnehmende die Frage, wie man der Gefahr der Reproduktion von Vorurteilen und diskriminierenden Äußerungen im Workshopsetting begegnen kann.
Razia Gul hatte ihre Forschungsergebnisse unter der Überschrift „International Diversity Standards according to ISO: How can they serve or be implemented in Saxony-Anhalt’s educational institutions?“ zusammengefasst. Dabei ging es im Kern um die Umsetzung der internationalen Norm ISO 30415 „Personalmanagement – Diversity & Inclusion“ am Beispiel verschiedener Länder. Außerdem beleuchtete Razia Gul die entsprechenden Strategien zur Förderung von Vielfalt in Bildungsinstitutionen von Sachsen-Anhalt. Hier hänge es stark von einzelnen Einrichtungen ab, und nötig seien zum Beispiel auch spezielle Trainingsprogramme und Workshops.
Die Präsentation von Belal Ahmad Ataee hatte den Titel „Interkulturelle Vielfalt und Öffnung in Sachsen-Anhalt: Die Perspektive eines Migranten“. Sie umfasste einen Überblick über seine persönlichen Erfahrungen als Migrant, seine Tätigkeit im Rahmen des IKOE-Projekts, zu der etwa ein Interviewe gehörte, sowie eine Bild-Text-Collage von der Vielfalt des Sachsen-Anhalt-Tages in Stendal. Die Vorträge wurden simultan mit Untertiteln jeweils in Deutsch oder Englisch übersetzt.
Den Präsentationen schloss sich ein reger Fach- und Erfahrungsaustausch an. So wurde unter anderem darauf hingewiesen, dass bei der Umsetzung der ISO-Norm in Deutschland erhebliche Ressourcen und Personal nötig seien und dafür auch die gesetzlichen Grundlagen fehlen würden.

Erfolgreicher Abschluss der Vertiefungsreihe des IKOE-Erfolgsformats „Vielfaltsmontag“
online
Mit dem 5. Modul der Vertiefungsreihe unter dem Titel „Resilienz als Schlüsselkompetenz in der Verwaltung“ fand die beliebte Modulreihe am 9. Dezember online ihren krönenden Abschluss. Die Teilnehmenden aus der Stadtverwaltung Dessau-Roßlau, dem Umweltbundesamt und der Hochschule Anhalt erhielten unter der kompetenten Leitung der Resilienztrainerin Frauke Puttfarken wertvolle Einblicke in den Umgang mit Stressfaktoren. Zudem lernten sie Strategien kennen, wie eine resiliente Team- und Verwaltungskultur geschaffen werden kann, die das Wohl aller Beteiligten fördert.
Die digitale Weiterbildungsreihe „Vielfaltsmontag“ wird gemeinsam mit dem IKOE-Projekt der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. im Rahmen der Kooperation „Dessau-Roßlau lebt Weltoffenheit und Vielfalt“ der Stadt Dessau-Roßlau, dem Umweltbundesamt und der Hochschule Anhalt durchgeführt und weiterentwickelt.
Das langjährige Format erfreut sich großer Beliebtheit, wie die positive Resonanz der Teilnehmenden zeigt: „Die Vielfaltsmontage sind mir sehr wichtig geworden. Die Möglichkeit, sich mit anderen über Probleme und Lösungsansätze für die Arbeit in der Verwaltung austauschen zu können, ist sehr wertvoll. Eine Gelegenheit für einen solchen Austausch sollte verstetigt werden“, sagte eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung.
Die Erfolgsreihe geht bereits weiter: Aktuell läuft die neue Grundsensibilisierungsreihe der „Vielfaltsmontage“, die noch bis zum 10. Februar 2025 fortgeführt wird.
Ein Jahr innovatives Austauschformat: Das 5. Personaler*innenfrühstück des IKOE-Projekts als Jubiläum und Motivation für die Zukunft
Dessau-Roßlau
Seit Dezember 2023 treffen sich die Personalverantwortlichen der Kooperationspartner – der Stadtverwaltung Dessau-Roßlau, des Umweltbundesamts und der Hochschule Anhalt – quartalsweise zu einem praxisorientierten Austausch. Im Mittelpunkt stehen dabei aktuelle Themen und Entwicklungen rund um Vielfaltsorientierung und Personalentwicklung. Die 5. Veranstaltung, mit der sich das Angebot jährte, fand am 3. Dezember statt.
Das innovative Format wird vom IKOE-Projekt der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) initiiert, moderiert und kontinuierlich weiterentwickelt. Im Laufe des Jahres wurde das Austauschformat erstmals erfolgreich durch gezielte Schulungsangebote ergänzt. Die Workshops richteten sich speziell an die aktuellen Bedarfe der Personalabteilungen und thematisierten zentrale Herausforderungen wie Diskriminierungsrisiken und kognitive Verzerrungen in Bewerbungs- und Bewertungsprozessen.
Der Erfolg dieser praxisnahen Ansätze ist Motivation für die Zukunft: So soll im Jahr 2025 das Programm mit einer „Train-the-Trainer“-Schulung weiterentwickelt werden. Ziel ist es, die Personalverantwortlichen der drei Institutionen umfassend zu befähigen, vielfaltsfördernde und diskriminierungssensible Konzepte in ihren jeweiligen Organisationen nachhaltig zu etablieren und weiterzuentwickeln.