Aktuelles, Termine & Veranstaltungen
„Weniger ist mehr“ – IKOE-Medienworkshop „Fokus Vielfalt: Ausdrucksstarke Fotos mit dem Handy“ in Magdeburg
Magdeburg
Der IKOE-Medienworkshop „Fokus Vielfalt: Ausdrucksstarke Fotos mit dem Handy“ hat am 3. Juni 2024 in Magdeburg verschiedene Akteure aus der Integrationsarbeit zusammengeführt. Im Mittelpunkt stand der Transfer von Wissen und Fertigkeiten für die Praxis zum Beispiel für Vereine, die Öffentlichkeitsarbeit und soziale Medien mit dem Diversity-Leitgedanken.
Es wurden Wege aufgezeigt, wie Interkulturalität besonders anschaulich dargestellt werden kann. Referent war der Fotograf Dennis Wolf (Wolf-Photoart) aus Magdeburg, der auch als Trainer und Kunstpädagoge tätig ist. Unter den Teilnehmenden im einewelt haus waren neben AGSA-Mitarbeitenden auch externe Gäste zum Beispiel aus verschiedenen Herkunftsländern, die derzeit einen Bundesfreiwilligendienst leisten. Ausgerichtet wurde der Workshop vom Projekt IKOE – Fachstelle Interkulturelle Öffnung und Kompetenzentwicklung Sachsen-Anhalt der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. in Zusammenarbeit mit dem Integrationsportal Sachsen-Anhalt.
Nach der Eröffnung durch IKOE-Projektleiterin Dr. Katja Michalak ging es zunächst um künstlerische und gestalterische Fragen bei der Motivauswahl. Dabei erläuterte Dennis Wolf zum Beispiel das Anfertigen von Gruppenfotos sowie Kamera-Einstellungen auf dem Handy in Bezug auf die Lichtverhältnisse und die Bildschärfe. Gemeinsame Übungen fanden im Park gegenüber dem einewelt haus statt.
Für die Praxis gab der Referent unter anderem den Hinweis, als Fotografin etwa bei Aufnahmen von Veranstaltungen den Standort und damit die Perspektive zu wechseln. Auch sollte auf Details, die nicht zur Bildaussage gehören, verzichtet werden – „weniger ist mehr“, lautete beispielsweise ein Hinweis von Denis Wolf.
Einen weiteren Aspekt bildeten die Möglichkeiten der Bildbearbeitung direkt auf dem Mobiltelefon. Dazu hatten sich die Teilnehmenden in Vorbereitung des Workshops das kostenlose Bearbeitungsprogramm „Snapseed“ auf ihr Gerät heruntergeladen.
Bei dem Workshop kam es auch darauf an, Vielfalt in Motiven und abgebildeten Personen darzustellen. So wurde etwa als Klischee benannt, dass generell „bunte“ Bilder Vielfalt ausdrücken würden. Jedoch gehe es darum, wie Dennis Wolf erläuterte, authentisch zu sein und mit der Motivauswahl auch die eigene Haltung zu betonen. Das dies nicht einfach ist, räumte auch der Referent ein: „Gute Bilder wollen gefunden werden.“ Anhand von Fotos auf der Facebook-Seite der AGSA sowie des Integrationsportals Sachsen-Anhalt wurden gemeinsam mit dem Referenten Gestaltungsfragen, Motive und Wirkungen auf den Betrachter erörtert.
Ein reger Austausch schloss den Workshop ab. Die Reaktionen der Teilnehmenden waren durchweg positiv – so schätzte eine Teilnehmerin die Schulung als „sehr nützlich“ ein, andere äußerten sich „sehr zufrieden“. Gewünscht wurde zur Vertiefung unter anderem eine gemeinsame Bearbeitung eines Bildes sowie eine Weiterbildung zum Thema Video.

Im Vielfaltsparcours durch das Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau
Dessau-Roßlau
Welche sichtbaren und unsichtbaren (Teilhabe-)Hürden gibt es in den Verwaltungsgebäuden? Und welche Möglichkeiten bieten sich an, diese zu überwinden?
Am 13. Mai 2024 schlüpften die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung Dessau-Roßlau und des Umweltbundesamtes in ungewohnte Rollen und lernten die Verwaltung aus anderen Perspektiven kritisch kennen. Im Alterssimulationsanzug, Rollstuhl oder mit Augensimulationsbrillen gingen die Teilnehmenden auf einen interaktiven Rundgang. Das Besondere waren aber nicht nur die verschiedenen Rollen und Hilfsmittel, sondern vor allem die Begleitung.
Fachkundige Experten wie vom Beirat für Menschen mit Behinderung und dem Seh- und Blindenverband Sachsen-Anhalt e.V. sowie der Imam der Stadt begleiteten die Teilnehmenden und gaben Einblicke in ihren Alltag und den Umgang mit verschiedensten Barrieren. Als Gesprächspartner*innen standen sie für Fragen und Diskussionen zur Verfügung.
Die Weiterbildung wurde gemeinsam mit dem IKOE-Projekt der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V., der Stadtverwaltung Dessau-Roßlau, dem Umweltbundesamt und der Hochschule Anhalt im Rahmen der Kooperation „Dessau-Roßlau lebt Weltoffenheit und Vielfalt“ durchgeführt.
Bernburg diesmal Gastgeber: Konstruktive 12. IKOE-Ideenwerkstatt der AGSA mit Sachsen-Anhalts Integrationskoordinator*innen
Bernburg
Das IKOE-Projekt der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) hat am 25. und 26. April 2024 seine mittlerweile 12. IKOE-Ideenwerkstatt mit Vertretungen aller Landkreise und kreisfreien Städte ausgerichtet. Veranstaltungsort für das bewährte zweitägige Treffen der Koordinierungsstellen für Integration bzw. Migration war das unter Denkmalschutz stehende Kurhaus in der Saalestadt Bernburg.
Zu den Höhepunkten der 12. Ideenwerkstatt gehörte zum Auftakt ein Vortrag zum Thema „Integration als Pflichtaufgabe“, den Boris Kühn von der Universität Hildesheim hielt. Der Referent stellte seine aktuelle Studie „Integration als Pflichtaufgabe: Holzweg oder Königsweg zu krisenfesten kommunalen Strukturen?“ vor und zeigte die Möglichkeiten und Grenzen auf, die Integration als Pflichtaufgabe leisten könnte. Wichtig sei hierbei eine klare Definition, was eine „gute“ Pflichtaufgabe sei, damit entsprechende Ressourcen zur Bewältigung der Aufgabe berechenbar werden. Gleichzeitig dürfe die Eigeninitiative von integrationspolitisch aktiven Kommunen damit nicht ausgebremst werden.
Außerdem erläuterte Björn Malycha vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt ein Modellprojekt frühkindliche Sprachförderung zur Förderung des Übergangs von KITA zur Schule.
Einen emotional bewegenden Programmpunkt füllte Dirk Gödde, der unter anderem für Integration zuständige Referent im Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt, aus. Mit einem persönlichen und detailreichen Rückblick auf die Integrationsarbeit in Sachsen-Anhalt aus Verwaltungsperspektive seit Anfang der 90-er Jahre verabschiedete sich Dirk Gödde nach langer und enger Zusammenarbeit.
Bei der Ideenwerkstatt ging es darüber hinaus um ein kollegiales Kennenlernen und Ausprobieren neuer Methoden, um die Wirksamkeit der Koordinator*innen innerhalb ihrer Netzwerke zu stärken. Zum Rahmenprogramm gehörte eine Stadtführung durch Bernburg, wobei besonders die Geschichte der Stadt und die Architektur im Fokus standen.
Die Schwerpunkte der IKOE-Projektaktivitäten orientieren sich am Leitbegriff der Interkulturellen Öffnung als Querschnittsaufgabe der Integrationsarbeit und Handlungsfeld des Landesintegrationskonzepts. Das Projekt „Fachstelle Interkulturelle Öffnung und Kompetenzentwicklung Sachsen-Anhalt“ wird in der vierten Förderperiode vom AMIF-Fonds der EU und dem Land Sachsen-Anhalt gefördert.