Aktuelles, Termine & Veranstaltungen

Vortrag und Diskussion „IKOE-Projekt der AGSA als Beispiel: Wie erreichen EU-Projekte die Bürger in Sachsen-Anhalt?“ (Magdeburg, 12. Mai 2025)

Magdeburg

Ein Vortrags- und Diskussionsangebot innerhalb der Europawochen 2025 findet am 12. Mai von 10 bis 13 Uhr im Saal des einewelt hauses Magdeburg unter dem Motto „IKOE-Projekt der AGSA als Beispiel: Wie erreichen EU-Projekte die Bürger in Sachsen-Anhalt?“ statt. Bei der Veranstaltung wird IKOE-Projektleiterin Dr. Katja Michalak zum Auftakt in einem Überblick verschiedene EU-Förderprojekte wie z. B. den AMIF-Fonds und das Programm Erasmus, die in Sachsen-Anhalt umgesetzt und vom Land kofinanziert werden, erläutern. Dabei soll auch besprochen werden, ob dieses Finanzierungsmodell eher Fluch oder Segen mit Blick auf Projekte und deren Träger ist – oder vielleicht sogar beides zutrifft.

Ferner geht es um die inhaltliche Ausrichtung des von der EU geförderten IKOE-Projekts. So werden mit einem Praxisbezug zu den Themenbereichen Zivilgesellschaft und Verwaltung von IKOE-Mitarbeitenden einzelne Projektbereiche beispielhaft vorgestellt. Dazu gehören die Weiterbildungsreihe „Vielfaltsmontag“, Bildungsveranstaltungen für und in Verwaltungen sowie die digitale Landkarte „Kompass Sachsen-Anhalt“.

Erwartet wird zu einem Kurzvortrag und zur Diskussion auch der Vizepräsident der Europäischen Bewegung Sachsen-Anhalt e.V., Thomas Rieke aus Magdeburg. In einem weiteren Punkt will die Rechts- und Verwaltungswissenschaftlerin von der Hochschule Harz und ehemalige Justizministerin des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Angela Kolb-Janssen, Tendenzen und Entwicklungen in Bezug auf das Thema EU im Hochschulbereich darstellen.

Termin: Montag, 12. Mai 2025, 10 bis 13 Uhr

Ort: Saal, einewelt haus Magdeburg, Schellingstraße 3-4, 39104 Magdeburg

Beitrag zu den Europawochen: IKOE-Medienworkshop für Teamerinnen und Teamer des Eurocamps und Interessierte (Magdeburg, 7. Mai 2025)

Magdeburg

Im Rahmen der diesjährigen Europawochen (30. April bis 31. Mai) unterstützt der nächste IKOE-Medienworkshop am 7. Mai in Magdeburg insbesondere die Teamerinnen und Teamer des Eurocamps Sachsen-Anhalt, das von der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) ausgerichtet wird. Schwerpunkt der Veranstaltung mit dem Titel „IKOE-Medienworkshop – analog, kreativ und lebendig. Methoden und Techniken der Gestaltung eigener Workshops“ ist die Vermittlung von analogen Fertigkeiten und Anleitungen im Bereich Kommunikation, Visualisierung und Präsentation.

Das Kennenlernen und Ausprobieren dieser Techniken steht auch allen anderen Interessierten aus Migrantenverbänden, Vereinen und Mitgliedsorganisationen der AGSA offen. Die Teilnehmenden können unter anderem mit Farbe, Stift und Pinsel ihre eigenen Ideen ins Bild setzen und anschließend präsentieren. Geleitet wird der Kurs von der IKOE-Mitarbeiterin und Illustratorin Katja Schiller.

Das diesjährige EUROCAMP trägt das Motto „Europa bewegen: Gemeinsam unsere Zukunft gestalten!“ und findet vom 8. bis 18. August in Wittenberg statt. Seit 1992 hat die internationale Jugendbegegnung insgesamt rund 2.000 Menschen aus 44 Ländern Europas zusammengebracht.

Termin: Mittwoch, 7. Mai 2025, 10 bis 15 Uhr

Ort: Raum 01, einewelt haus Magdeburg, Schellingstraße 3-4, 39104 Magdeburg

IKOE-Dialogforum im Rahmen der Magdeburger Antirassismuswochen: Lebhafte Diskussion am 24. März im einewelt haus

Magdeburg

„Autoritär statt fair? – Wie demokratiefeindliche Positionen die Kultur der Vielfalt und der Solidarität bedrohen und was wir dagegen tun können“ lautete der Titel des Dialogforums, zu dem das IKOE-Projekt der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. am 24. März 2025 in das einewelt haus Magdeburg eingeladen hatte. Der schwierige Begriff und das Phänomen des Autoritarismus wurden in Vorträgen und einer lebhaften Diskussion erhellt.

Dr. Anna Maria Theren vom IKOE-Projekt erläuterte zunächst Aspekte und Inhalte zum Thema aus der sozialpsychologischen Forschung und stellte die Frage in den Raum, ob es denn überraschend sei, dass die AfD ihre Wahlerfolge auch mit autoritären Positionen erzielt habe. „Autoritarismus und Ausgrenzung kommen gut miteinander aus und bedingen sich gegenseitig“, war eine Aussage dazu.

Theren ging unter anderem auf die vielschichtigen Erklärungsmodelle für die Entstehung autoritärer Neigungen ein – wozu beispielsweise Prozesse in der früheren Kindheit, fehlende Kompetenz im Umgang mit Krisen und geringe Kontakte mit Diversity gehören. Auch der Gruppenzusammenhalt als Reaktion auf Bedrohungssituationen spielen eine Rolle. Die Systemische Therapeutin und Politikwissenschaftlerin Dr. Anna Maria Theren ist als Mitarbeiterin im IKOE-Projekt unter anderem für Interkulturelle Trainings und den IKÖ-Fortbildungskatalog zuständig.

Es blieb bei der dreistündigen Veranstaltung aber nicht nur bei einer Bestandsaufnahme, sondern es ging auch um Möglichkeiten und „Rezepte“, Autoritarismus entgegenzuwirken und die pluralistische Gemeinschaftsordnung zu schützen. Als Beispiele wurden das Training von moralischer Urteilsfähigkeit sowie die Förderung sozialer Kompetenz und von Empathie und Vertrauen genannt. Auch die Bedeutung der Vermittlung von Medienkompetenz und der kritische Umgang mit Narrativen aus den sozialen Medien wurde betont. Außerdem stellte Dr. Anna Maria Theren die aktuelle Leipziger Autoritarismus-Studie vor, die seit 2002 alle zwei Jahre erhoben wird.

Eine ausführliche Diskussion schloss sich an. Unter anderem wurde rege über libertären Autoritarismus diskutiert – ein neueres Phänomen, bei dem die individuelle Freiheit absolut gesetzt wird und das mit einem rigiden Ablehnen jeglicher Zugeständnisse zur Teilhabe von Minderheiten an der Gesellschaft einhergeht. Als Exkurs wurde auch die Frage nach dem Wahlerfolg des US-Präsidenten Donald Trump diskutiert. Trotz unterschiedlicher Perspektiven fand die These der wachsenden Komplexität in einer sich abgehängt fühlenden Gesellschaft als Grund für den starken Erfolg demokratiefeindlicher Positionen große Zustimmung unter den Teilnehmenden. Unter anderem wurde die Frage erörtert, ob eine fehlende Werteorientierung der politischen Parteien nicht Platz mache für die „Einfache-Lösungen-Strategie“ der zum Teil rechtsradikalen AfD.

Einig waren sich die Teilnehmenden darin, dass autoritäre, rechtsextreme und antidemokratische Einstellungen auf dem Vormarsch sind und zunehmend das gesellschaftliche Zusammenleben bedrohen.

Was in der Gesellschaft heutzutage oft fehle, sei das Bewusstsein vieler Menschen über die zahlreichen Privilegien, die überhaupt erst durch die demokratische Gesellschaftsordnung ermöglicht werden konnten. Die Selbstverständlichkeit von Teilhabe und Anerkennung, von der auch viele Menschen profitieren, die sich heute eine diktatorische Herrschaftsform zurückwünschen, müsse wieder stärker reflektiert werden, hieß es.

Bei der provokanten Frage nach der Notwendigkeit von „neuen, demokratischen“ Held*innen stimmten viele Teilnehmende überein, dass die Demokratie selbst die Heldin sei und das Ideal demokratischer Werte im großen Engagement der vielen Menschen steckt, die sich tagtäglich trotz Widrigkeiten für Menschenrechte und Gleichberechtigung einsetzen.

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