Aktuelles, Termine & Veranstaltungen

Beitrag zu den Europawochen: IKOE-Medienworkshop vermittelte kreative Ideen und Techniken für Teamerinnen des Eurocamps und Interessierte

Magdeburg

Im Rahmen der diesjährigen Europawochen hat der IKOE-Medienworkshop am 7. Mai in Magdeburg vor allem die Teamerinnen des Eurocamps Sachsen-Anhalt, das von der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) ausgerichtet wird, unterstützt. Bei der Veranstaltung „IKOE-Medienworkshop – analog, kreativ und lebendig. Methoden und Techniken der Gestaltung eigener Workshops“ im einewelt haus wurden Fertigkeiten und Anleitungen für die Bereiche Kommunikation und Präsentation vermittelt. Geleitet wurde der Kurs von der IKOE-Mitarbeiterin und Illustratorin Katja Schiller.

Die Medienworkshops gehören zu den Angeboten des IKOE-Projekts der AGSA, die sich neben Fortbildungen für Verwaltung und Bildungseinrichtungen auch an Akteure der Zivilgesellschaft richten. Damit werden zum Beispiel andere Perspektiven der interkulturellen Öffnung möglich.

Zu Beginn des Workshops am 7. Mai betonte Katja Schiller, dass es nicht vordringlich um die Anfertigung abgeschlossener Produkte gehe, sondern um das kreative Gestalten, um Anregungen, um neue Erkenntnisse – und auch um Spaß. Die neuen Fertigkeiten könnten die Teamerinnen auch entsprechend weitergeben. Katja Schiller erläuterte zunächst Grundlagen der Gestaltung von Plakaten, Bannern und dreidimensionalen Elementen. Beispielsweise können Plakate auch mit Wollfäden bestickt werden, wie sie demonstrierte.

Und schöpferisch wie die später dann geübten Techniken war bereits der Auftakt mit Methoden eines zwanglosen und einfachen Kennenlernens – so wurden beispielsweise ohne mit dem Stift abzusetzen Porträts voneinander gezeichnet sowie bei einer persönlichen Vorstellungsrunde ein Netz mit einem abgewickelten Wollknäuel gesponnen.

Bei gemeinsamen Übungen galt es unter anderem, mit Wasserfarben selbst gemalte „Fleckenwesen“ mit Buntstiften zum Leben zu erwecken. Einige der so entstandenen Arbeiten erscheinen auch auf dem Banner für das Eurocamp. Dieses großformatige Banner, das die Teilnehmenden des Eurocamps willkommen heißen wird, wurde von den Teamerinnen um Campleiterin Anna Hillendahl ebenfalls entwickelt.

Das diesjährige EUROCAMP trägt das Motto „Europa bewegen: Gemeinsam unsere Zukunft gestalten!“ und findet vom 8. bis 18. August in Wittenberg statt. Seit 1992 hat die internationale Jugendbegegnung insgesamt rund 2.000 Menschen aus 44 Ländern Europas zusammengebracht.

IKOE-Dialogforum im Rahmen der Magdeburger Antirassismuswochen: Lebhafte Diskussion am 24. März im einewelt haus

Magdeburg

„Autoritär statt fair? – Wie demokratiefeindliche Positionen die Kultur der Vielfalt und der Solidarität bedrohen und was wir dagegen tun können“ lautete der Titel des Dialogforums, zu dem das IKOE-Projekt der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. am 24. März 2025 in das einewelt haus Magdeburg eingeladen hatte. Der schwierige Begriff und das Phänomen des Autoritarismus wurden in Vorträgen und einer lebhaften Diskussion erhellt.

Dr. Anna Maria Theren vom IKOE-Projekt erläuterte zunächst Aspekte und Inhalte zum Thema aus der sozialpsychologischen Forschung und stellte die Frage in den Raum, ob es denn überraschend sei, dass die AfD ihre Wahlerfolge auch mit autoritären Positionen erzielt habe. „Autoritarismus und Ausgrenzung kommen gut miteinander aus und bedingen sich gegenseitig“, war eine Aussage dazu.

Theren ging unter anderem auf die vielschichtigen Erklärungsmodelle für die Entstehung autoritärer Neigungen ein – wozu beispielsweise Prozesse in der früheren Kindheit, fehlende Kompetenz im Umgang mit Krisen und geringe Kontakte mit Diversity gehören. Auch der Gruppenzusammenhalt als Reaktion auf Bedrohungssituationen spielen eine Rolle. Die Systemische Therapeutin und Politikwissenschaftlerin Dr. Anna Maria Theren ist als Mitarbeiterin im IKOE-Projekt unter anderem für Interkulturelle Trainings und den IKÖ-Fortbildungskatalog zuständig.

Es blieb bei der dreistündigen Veranstaltung aber nicht nur bei einer Bestandsaufnahme, sondern es ging auch um Möglichkeiten und „Rezepte“, Autoritarismus entgegenzuwirken und die pluralistische Gemeinschaftsordnung zu schützen. Als Beispiele wurden das Training von moralischer Urteilsfähigkeit sowie die Förderung sozialer Kompetenz und von Empathie und Vertrauen genannt. Auch die Bedeutung der Vermittlung von Medienkompetenz und der kritische Umgang mit Narrativen aus den sozialen Medien wurde betont. Außerdem stellte Dr. Anna Maria Theren die aktuelle Leipziger Autoritarismus-Studie vor, die seit 2002 alle zwei Jahre erhoben wird.

Eine ausführliche Diskussion schloss sich an. Unter anderem wurde rege über libertären Autoritarismus diskutiert – ein neueres Phänomen, bei dem die individuelle Freiheit absolut gesetzt wird und das mit einem rigiden Ablehnen jeglicher Zugeständnisse zur Teilhabe von Minderheiten an der Gesellschaft einhergeht. Als Exkurs wurde auch die Frage nach dem Wahlerfolg des US-Präsidenten Donald Trump diskutiert. Trotz unterschiedlicher Perspektiven fand die These der wachsenden Komplexität in einer sich abgehängt fühlenden Gesellschaft als Grund für den starken Erfolg demokratiefeindlicher Positionen große Zustimmung unter den Teilnehmenden. Unter anderem wurde die Frage erörtert, ob eine fehlende Werteorientierung der politischen Parteien nicht Platz mache für die „Einfache-Lösungen-Strategie“ der zum Teil rechtsradikalen AfD.

Einig waren sich die Teilnehmenden darin, dass autoritäre, rechtsextreme und antidemokratische Einstellungen auf dem Vormarsch sind und zunehmend das gesellschaftliche Zusammenleben bedrohen.

Was in der Gesellschaft heutzutage oft fehle, sei das Bewusstsein vieler Menschen über die zahlreichen Privilegien, die überhaupt erst durch die demokratische Gesellschaftsordnung ermöglicht werden konnten. Die Selbstverständlichkeit von Teilhabe und Anerkennung, von der auch viele Menschen profitieren, die sich heute eine diktatorische Herrschaftsform zurückwünschen, müsse wieder stärker reflektiert werden, hieß es.

Bei der provokanten Frage nach der Notwendigkeit von „neuen, demokratischen“ Held*innen stimmten viele Teilnehmende überein, dass die Demokratie selbst die Heldin sei und das Ideal demokratischer Werte im großen Engagement der vielen Menschen steckt, die sich tagtäglich trotz Widrigkeiten für Menschenrechte und Gleichberechtigung einsetzen.

Die Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Landesebene der Integrationsarbeit stand im Mittelpunkt des IKOE-Ideencafés am 21. März im einewelt haus Magdeburg

Magdeburg

Die Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Landesebene der Integrationsarbeit in Sachsen-Anhalt bildeten das Schwerpunktthema des diesjährigen IKOE-Ideencafés am 21. März 2025 in Magdeburg. Dazu kamen traditionell die Integrationskoordinatorinnen und Integrationskoordinatoren (IK) aus fast allen Landkreisen und kreisfreien Städte Sachsen-Anhalts in das einewelt haus Magdeburg. Zu den Teilnehmenden gehörten neben den IK auch Dr. Kristin Körner und Björn Malycha vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt. Im Rahmen eines konstruktiven Austauschs wurden konkrete Verabredungen für eine stärkere Einbeziehung von Kommunen und den IK getroffen. Dabei wurde die weiterhin gute Zusammenarbeit betont.

Nach der Begrüßung durch IKOE-Projektleiterin Dr. Katja Michalak, die auch auf Neuigkeiten aus den Projektbereichen einging, folgten Erläuterungen von IK zur aktuellen Situation. Einen breiten Raum nahm danach der Austausch im Rahmen von zwei Workshopphasen ein.

Darüber hinaus informierte Dirk Gödde, der unter anderem für Integration zuständige Referent im Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt, über aktuelle Fragen beispielsweise zur Förderung von Projekten und Beratungsstellen. Dirk Gödde wurde am Nachmittag nach vielen Jahren enger Zusammenarbeit seitens des IKOE-Projekts herzlich in den Ruhestand verabschiedet und für seine stets lösungsorientierte Unterstützung gedankt.

„Besonders habe ich mich darüber gefreut, dass sich die IKOE-Ideenwerkstatt und das IKOE-Ideencafé nach nunmehr zehn Jahren ihres Bestehens etabliert haben und zu einer unverzichtbaren und vertrauensvollen Plattform für den Dialog zwischen den IK und dem Ministerium geworden sind“, bilanzierte IKOE-Projektleiterin Dr. Katja Michalak zum Abschluss.

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