Aktuelles, Termine & Veranstaltungen
Praktikum im IKOE-Projekt der AGSA: Dima Tarabaih im Interview
Magdeburg
In der Reihe „Im Interview mit…“ des einewelt haus Blogs DEINE WELT ist ein neues Gespräch online verfügbar. Diesmal gewährt Dima Tarabaih, die beim IKOE-Projekt der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt (AGSA) ein Praktikum absolviert hat, persönliche Einblicke. Die Studentin der Deutsch-Jordanischen Universität, die ein Austauschjahr an der Hochschule Magdeburg-Stendal verbrachte, engagiert sich mit Leidenschaft für interkulturelle Kommunikation und Vielfalt.
Dima Tarabaih kommt ursprünglich aus Palästina, hat aber auch in den Golfstaaten und in Jordanien gelebt. In dem Interview äußert sie sich beispielsweise über ihre Beweggründe, sich für ein Praktikum bei der AGSA zu entscheiden, über ihre Aufgaben und die gesammelten Erfahrungen während ihres Einsatzes sowie über ihre Zukunftspläne. Das Praktikum habe ihr die Chance geboten, „meine Interessen mit meinem Studium zu verbinden. Es war für mich die perfekte Möglichkeit, einerseits Neues zu lernen und gleichzeitig zu etwas Sinnvollem beizutragen“, sagte sie.
- das vollständige Interview
- Kontakt Redaktion DEINE WELT: ewh@agsa.de
Verwaltung interkulturell gestalten – Beim Vielfaltsparcours in Dessau-Roßlau wurden neue Erfahrungen im Umgang mit Barrierefreiheit und Teilhabe gewonnen
Dessau-Roßlau
Um Vielfalt, Teilhabe und Barrierefreiheit in der Verwaltung erlebbar zu machen, hat das IKOE-Projekt der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. gemeinsam mit der Kooperation „Dessau-Roßlau lebt Weltoffenheit und Vielfalt“ vom 8. bis 10. September 2025 einen Vielfaltsparcours für Auszubildende, Dualstudierende und Praktikant*innen der Stadtverwaltung Dessau-Roßlau und des Umweltbundesamtes organisiert.
Der Parcours verbindet Theorie und Praxis: Zunächst setzten sich die Teilnehmenden unter anderem mit Diversität, Inklusion, Chancengleichheit und Diskriminierung auseinander und reflektieren ihre eigene Haltung. Expertinnen und Experten – darunter ein Imam sowie Mitglieder des Behindertenbeirats und des Blinden- und Sehbehindertenverbands – gaben Einblicke in alltägliche Hürden und strukturelle Benachteiligungen.
Im Praxisteil erlebten die Teilnehmenden den Verwaltungsalltag mit eingeschränkten Sinnen und Bewegungsmöglichkeiten. So bewegten sie sich im Rollstuhl durch die Verwaltungsgebäude, suchten mit Sehbeeinträchtigungen den Weg zu einer Sprechstunde oder füllten im Alterssimulationsanzug Formulare aus. Sicht- und unsichtbare Barrieren konnten dadurch erfahrbar gemacht werden.
Die Teilnehmenden hoben positiv hervor, dass der Vielfaltsparcours durch die Verwaltungsgebäude sehr realitätsnah gewesen sei – denn es wurden alltägliche Herausforderungen deutlich und mit den eigenen Sinnen spürbar. „Der Vielfaltsparcours war eine neue Erfahrung für mich. Es ist etwas anderes, Hürden und Barrieren im Verwaltungsalltag selbst zu erleben, als andere nur davon berichten zu hören“, fasste eine Teilnehmerin das Ergebnis zusammen.
Abschließend tauschten sich die Teilnehmenden mit Vertreter*innen der Stadtverwaltung und des Umweltbundesamts aus und entwickelten gemeinsam Ideen, wie Verwaltung barrierefreier, diversitätsbewusster und interkulturell offener gestaltet werden kann.
Rückblick auf die interkulturelle AGSA-Dialogreise in die Lutherstadt Wittenberg: „Menschlichkeit ist der Ausgangspunkt für alles“
Wittenberg
Rund 20 Vertreterinnen und Vertreter von Mitgliedsorganisationen der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) nahmen vom 16. bis 17. August 2025 an einer Dialogreise in die Lutherstadt Wittenberg teil. Unter dem Leitgedanken der Interkulturellen Öffnung sollte die Exkursion den Austausch fördern und Ideen für ein gelungenes Zusammenleben in kultureller und religiöser Vielfalt diskutieren.
Persönliche Begegnungen standen im Mittelpunkt der aus Syrien, Somalia, der Ukraine, Polen und Deutschland stammenden Teilnehmenden, die alle ihren Lebensmittelpunkt in Sachsen-Anhalt gefunden haben. Sie alle setzen sich in ihren Vereinen für Verständnis und Toleranz, also ein gutes Zusammenleben vor der eigenen Haustür, ein.
Wittenberg, als historischer Ort der Reformation und UNESCO-Weltkulturerbe, bot den idealen Rahmen für die zweitägige Veranstaltung. Die Gruppe besuchte Orte wie das Lutherhaus, die Schlosskirche, die Stadtkirche und das beeindruckende 360°-Panorama „Luther 1517“. Eine historische Stadtführung und die „Wittenberger Erlebnisnacht“ ergänzten das Programm. Diese Orte verdeutlichten die religiöse Vielfalt als Teil der umfassenden Idee von Diversity.
In Workshops, moderiert von Dr. Katja Michalak vom IKOE-Projekt der AGSA, diskutierten die Teilnehmenden interkulturelle Themen. Sie tauschten Erfahrungen aus und erarbeiteten Perspektiven für die praktische Arbeit vor Ort. Dr. Katja Michalak betonte, dass religiöse Vielfalt ein zentraler Aspekt von Diversität und damit im Prozess der interkulturellen Orientierung und Öffnung sei. Mit Methoden wie dem „Dreieck der Gemeinsamkeiten“ oder dem „Eisbergmodell“ förderte sie den Austausch und zeigte, wie Vorurteile durch das Erkennen verborgener kultureller Merkmale abgebaut werden können. Orientierung und eine offene Haltung seien der erste Schritt, bevor strukturelle Veränderungen folgen.
Die AGSA setzt sich dafür ein, diskriminierungsfreie Haltungen zu fördern und Interkulturalität als gesellschaftlichen Mehrwert zu etablieren. Dialogformate wie diese Reise stärken die Anerkennungskultur und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Ein Höhepunkt war die Teilnahme am Eurocamp 2025 im Wittenberger Stadthaus, wo Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff die Gruppe durch die Klosterkirche führte.
Die Teilnehmenden lobten die Reise: „Die Reise hat gezeigt, wie wichtig das Miteinander ist und Menschlichkeit der Ausgangspunkt für alles ist“, betonte ein Mitglied. AGSA-Geschäftsführer Krzysztof Blau fasste zusammen: „Begegnung und Kennenlernen sind der Schlüssel für ein gelingendes Miteinander. Begegnung schafft Verständnis – Vielfalt verbindet! Für ein friedliches Zusammenleben in kultureller und religiöser Vielfalt bleiben Dialog und Verständigung unverzichtbar.“
Mit dieser Dialogreise hat die AGSA nicht nur Brücken zwischen Kulturen, Generationen und Religionen gebaut, sondern auch gezeigt, dass Europa dort zusammenwächst, wo Menschen einander begegnen.
Hintergrund:
Die Fachstelle Interkulturelle Öffnung und Kompetenzentwicklung Sachsen-Anhalt (IKOE) bei der AGSA arbeitet seit mehreren Jahren vertrauensvoll mit Akteur*innen aus Verwaltung, Bildung und Zivilgesellschaft zusammen, um das Bewusstsein für diskriminierungsfreie Haltungen zu stärken und in unserer Gesellschaft fest zu verankern. Sie baut auf Verständigung und den Abbau von Barrieren, damit allen Menschen in Sachsen-Anhalt unabhängig von Sprache, Religion, Herkunft u.a. Diversitätsmerkmalen gesellschaftliche Teilhabe möglich ist.
Prozessbegleitungen, Inhouseschulungen, Dialogforen, Fachtage und Trainerqualifikationen – die Fachstelle ist die Nummer eins für „Interkulturelle Öffnung“ in Sachsen-Anhalt!
Die Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) ist ein interkultureller Dachverband für Organisationen, die sich für ein demokratisches Miteinander sowie gleichberechtigte soziale Teilhabe unabhängig von Herkunft, Religion, Sprache u.a. Merkmalen einsetzen. Unseren Mitgliedern, überwiegend ehrenamtlich getragene bilaterale Gesellschaften, europapolitische Vereine, Migrantenorganisationen und Vereine des Globalen Lernens, bieten wir logistische Unterstützung in Form von Räumen und Technik, Beratung in Fragen der Öffentlichkeitsarbeit, des Vereinsmanagements, der Fördermittelakquise u.v.m. Seit 1996 sind wir Trägerin des einewelt haus, das sich zu einem Ort des interkulturellen Begegnens, Engagements und Netzwerkens in Magdeburg mit internationaler Ausstrahlung entwickelt hat. Die AGSA verbindet Kompetenz, Erfahrung und Methodenvielfalt an der Schnittstelle zwischen Haupt- und Ehrenamt, Zivilgesellschaft und Verwaltung, in der Jugend- und Erwachsenenbildung.