Aktuelles, Termine & Veranstaltungen

„Herzstück“ der interkulturellen Trainer*innenqualifikation des IKOE-Projekts schlägt eine Brücke zwischen Theorie und Praxis

Magdeburg

Das mittlerweile sechste Modul der laufenden interkulturellen Trainer*innenqualifikation des IKOE-Projekts stellt ein einzigartiges Element innerhalb des Qualifizierungsprozesses dar. Es hebt sich ab, indem es den Teilnehmenden die Möglichkeit bietet, das zuvor Erlernte in die Praxis umzusetzen – eine essentielle Erfahrung, die theoretisches Wissen mit realen Trainingssituationen verbindet.

Die eigenständige Konzeption und Durchführung von Übungseinheiten ermöglicht es den angehenden Trainer*innen, ihre Fähigkeiten in der Gruppenarbeit zu schärfen, Herausforderungen direkt „im Feld“ zu begegnen und erfolgreiche Methoden zu verinnerlichen. Diese praktische Anwendung ist entscheidend für die Entwicklung einer tiefgreifenden interkulturellen Kompetenz, da sie die Teilnehmenden nicht nur lehrt, sondern sie auch dazu anregt, reflektierte und adaptive Trainer*innen zu werden.

Die Unterstützung durch erfahrene Trainer*innen des IKOE-Projekts gewährleistet dabei eine professionelle Begleitung und fördert einen kontinuierlichen Lern- und Entwicklungsprozess. Somit bildet Modul 6 das Herzstück der Qualifikation, indem es die Brücke zwischen Theorie und Praxis schlägt und den Teilnehmenden ermöglicht, ihre erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten in realen interkulturellen Trainingskontexten zu erproben und zu festigen.

Begonnen hatte die aktuelle Qualifizierungsreihe am 8. bis 9. Dezember 2023 mit dem ersten Modul in Magdeburg. Das fünfte Modul fand vom 13. bis 14. September 2024 statt; nach dem Praxisprojekt werden im Rahmen des siebten Moduls vom 15. bis 16. November 2024 die Zertifikate an die Teilnehmenden überreicht.

IKÖ erleben – das Verlassen der Komfortzone schafft neue Perspektiven auf Alltagsbarrieren

Dessau-Roßlau

Perspektivwechsel sind ein essentieller Bestandteil in der interkulturellen Kompetenzbildung. Ziel ist das gegenseitige Verstehen, die Wertschätzung aller Verschiedenheiten und Erweiterung der eigenen Wahrnehmung. Der Perspektivwechsel bildet dabei einen Baustein für Empathie und kann dazu beitragen, Diskriminierungen zu verhindern oder abzubauen. Doch wie kann ein Wechsel der Perspektiven in den Routinen des Verwaltungsalltags gelingen?

Im Rahmen der Kooperation „Dessau-Roßlau lebt Weltoffenheit und Vielfalt“ hat das IKOE-Projekt zusammen mit der Stadtverwaltung Dessau-Roßlau und dem Umweltbundesamt einen Vielfaltsparcours entwickelt, der durch die Institutionen in verschiedenen Rollen führt und dabei auf strukturelle sowie sicht- und unsichtbare Hürden innerhalb der Verwaltung aufmerksam macht.

Der Vielfaltsparcours ist dabei ein Ensemble aus verschiedenen Methoden und Techniken der interkulturellen Kompetenzentwicklung, der die Teilnehmenden direkt zum Reflektieren, Diskutieren, Erfahren, Ausprobieren und Entwickeln von Lösungswegen einlädt.

„Man verlässt seine Komfort-Zone. Ich hatte mir nie Gedanken gemacht, wie es für Menschen mit Behinderung ist jeden Tag. Jetzt denkt man neu darüber nach“, so eine Teilnehmerin des Vielfaltsparcours.

Das Weiterbildungsformat legt zuerst einen Theoriegrundstein, bevor die direkte Anwendung in der Praxis erfolgt. Die Teilnehmenden lernen im ersten Schritt die theoretische Basis zum Themenfeld Diversity, Inklusion, Chancengleichheit und Teilhabe, wobei Reflexionsübungen zur eigenen Haltung und Erfahrungen wichtige Bestandteile sind. Als Brücke zur Praxiseinheit bekommen sie im nächsten Schritt durch Gespräche mit Expert*innen wie dem Imam, Mitglieder vom Beirat für Menschen mit Behinderung und dem Blinden- und Sehbehindertenverband Einblicke in die Hürden des (Verwaltungs-)alltags und einhergehenden strukturellen Benachteiligungen.

In der Praxisphase durchleben die Teilnehmenden den Parcours in der Behörde. Mit eingeschränkten Sinnen und Bewegungsradien sowie weiteren Kommunikationsbarrieren nehmen sie ihre Verwaltung im Anschluss unter die Lupe. Sie füllen im Alterssimulationsanzug Anträge aus, untersuchen im Rollstuhl Arbeitsräume und das Verwaltungsgebäude nach Barrierefreiheit, versuchen in einer ihnen unbekannten Sprache ein Formular auszufüllen und suchen als Sehbeeinträchtigte ihren Weg zu einer Sprechstunde, die sie dann in Form eines Rollenspiels absolvieren. Dabei werden Sie von den Expert*innen des Blinden- und Sehbehindertenverbandes, dem Beirat für Menschen mit Behinderung sowie dem Imam der Gemeinde begleitet.

Von- und miteinander Lernen und das Austauschen stehen damit im Fokus und nicht das Reden über jemanden oder über Betroffene. Neben diesem zentralen Ergebnis der Weiterbildung entwickeln die Teilnehmenden erste Handlungsempfehlungen für einen diversitätsbewussteren und interkulturell offeneren Umgang mit den Bürger*innen, welche an die zuständigen Ämter anonym weitergeleitet werden.

IKOE-Projekt nutzt Sachsen-Anhalt-Tag in Stendal zur Vernetzung

Stendal

Auch das IKOE-Projekt der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. war sichtbar und aktiv auf dem Sachsen-Anhalt-Tag in der altmärkischen Kreisstadt Stendal vertreten (30.08.-01.09.2024). Die IKOE-Mitarbeitenden beteiligten sich an allen drei Festtagen am Programm in einem großen Pavillon, in dem sich die Geschäftsstelle der AGSA, Projekte sowie die AGSA-Mitgliedsorganisationen präsentierten. Der Pavillon war Bestandteil der Themenstraße Weltoffenes Sachsen-Anhalt.

Es wurde nicht nur mit Informationsmaterial, sondern auch im Rahmen von vielen ausführlichen Gesprächen das IKOE-Projekt und dessen einzelne Bereiche vorgestellt. Die Mitarbeitenden unterstützten darüber hinaus zum Beispiel ein Glücksrad-Quiz und beteiligten sich an den bunten Bastelangeboten für Kinder, die sich unter anderem eigene Perlenarmbänder mit Buchstaben-Elementen anfertigten.

Das IKOE-Projekt nutzte außerdem den Sachsen-Anhalt-Tag, um wichtige Kontakte zu relevanten Akteuren der Stadt und des Landkreises Stendal zu knüpfen. So traf sich das Projektteam bei der Veranstaltung mit dem Integrationskoordinator des Landkreises, um sich auszutauschen und zu vernetzen.

Das Landesfest bot eine wertvolle Gelegenheit, Vertreter*innen der Wirtschaftsförderung und des Gleichstellungsbüros persönlich kennenzulernen. Dabei wurden zentrale Fragen der Integration und interkulturellen Öffnung in Stendal besprochen.

Durch diese Vernetzung sollen die Bemühungen zur Integration und interkulturellen Öffnung in der Region weiter gestärkt werden.

Gefördert durch:  Logos der Förderer