Aktuelles, Termine & Veranstaltungen
Erkenntnisreiche Fach- und Dialogveranstaltung „Vielfalt in unserer Stadtgesellschaft? Menschenrechte und Awareness“ in Magdeburg
Magdeburg
Die Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) hat gemeinsam mit dem Magdeburger Amt für Gleichstellungsfragen am 14. Dezember 2023 in der Landeshauptstadt die Fach- und Dialogveranstaltung „Vielfalt in unserer Stadtgesellschaft? Menschenrechte und Awareness“ ausgerichtet. Im Mittelpunkt stand anlässlich des Tages der Menschenrechte (10. Dezember) die Frage, wie diese unveräußerlichen Rechte für alle in der Stadt gelebt werden.
Bei der Konferenz im Alten Rathaus ging es nicht nur um das Recht auf Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben sowie auf Bildung und Information, sondern vor allem auch um das Recht eines jeden Menschen darauf, nicht diskriminiert zu werden.
Ferner wurden unter anderem Beispiele guter Praxis aus Verwaltung und Zivilgesellschaft vorgestellt und ausgetauscht. Ziel der Veranstalter war es zudem, die vielfältige Magdeburger Stadtgesellschaft stärker für Diskriminierungsformen zu sensibilisieren und mit den Chancen, Möglichkeiten und Beispielen, die Awareness als Konzept zum respektvollen gegenseitigen Umgang bietet, vertraut zu machen.
Zunächst richteten Magdeburgs Gleichstellungsbeauftragte Heike Ponitka und Manja Lorenz (AGSA) Grußworte an die rund 50 Teilnehmenden aus Kommunalpolitik, Stadtverwaltung, Migrantenorganisationen und Zivilgesellschaft. Beide betonten, dass Awareness einen Beitrag dazu leisten könne, bei der Verwirklichung der Menschenrechte weiter voranzukommen. Diese Forderung habe auch 75 Jahre nach der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen nicht an Aktualität verloren.
Danach erläuterte der ehrenamtliche Integrationsbeauftragte der Landeshauptstadt und Vorsitzende des Beirates für Integration und Migration der Stadt, Krzysztof Blau, sein Tätigkeitsfeld. Dabei ging er unter anderem auf die starke Zuwanderungs-Dynamik in Magdeburg in den vergangenen acht Jahren ein. Eine besondere Herausforderung für die Stadtgesellschaft ergebe sich daraus vor allem in Fragen der Sprachmittlung und Integration. „Wir haben nur diese eine Gesellschaft, und die ist vielfältig“, sagte Krzysztof Blau.
In einem Impulsvortrag widmete sich Dr. Katja Michalak, Leiterin des IKOE-Projekts der AGSA, der Rolle von Verwaltung bei der interkulturellen Öffnung der Stadtgesellschaft. Eine Empfehlung von ihr war, Ehrenamtsförderung und -koordination als Pflichtaufgabe einzuordnen. Dies würde die Kommunikation zwischen Verwaltung und zivilgesellschaftlichen Akteuren und die Wirksamkeit bei der Öffnung der Stadtgesellschaft spürbar verbessern.
Wörtlich Bewegung kam in die Teilnehmenden bei einer Reflexionsübung „Von der Mitte der Gesellschaft“, die vom Leiter des Modellprojekts „Demokratie in Arbeit und Ausbildung“ (DiAA) der AGSA, Gavin Theren, geführt wurde. Dabei mussten die Teilnehmenden Lose ziehen, die sie in verschiedene Rollen (Flüchtling, Mensch mit körperlichen Beeinträchtigungen, Rechtsanwalt usw.) versetzte, und bei Antworten auf Fragen ihren Standort ändern. Zum Abschluss wurden die unterschiedlichen Strukturen deutlich erkennbar, weil die Teilnehmenden nunmehr im gesamten Kaiserin-Adelheid-Foyer des Alten Rathauses verteilt standen.
Ausführlich diskutierten die Teilnehmenden danach die Themen der Veranstaltung bei einem Workshop sowie einem Panel. Dort wurden Ansätze, Erfahrungen und gelungene Beispiele etwa von einem Techno-Club, der ein Awareness-Konzept entwickelt hat, dem Verein Toll e.V., den Magdeburger Verkehrsbetrieben und vom städtischen Beigeordneten für Personal, Bürgerservice und Ordnung, Ronni Krug, erläutert.
Die Fach- und Dialogveranstaltung wurde im Rahmen der Partnerschaft für Demokratie der Landeshauptstadt Magdeburg vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, des Landes Sachsen-Anhalts sowie der Landeshauptstadt Magdeburg gefördert.


Auftakt einer neuen Trainer*innenqualifizierung
Magdeburg
Am 8. Dezember 2023 begingen AGSA-Geschäftsführer Krzysztof Blau und Projektleiterin Dr. Katja Michalak feierlich den Auftakt einer neuen Trainer*innenqualifizierung der IKOE – Fachstelle Interkulturelle Öffnung und Kompetenzentwicklung Sachsen-Anhalt der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) im Gesellschaftshaus Magdeburg.
Das Schulungsprogramm trägt den Titel Interkulturelle Kompetenzentwicklung: Verwaltung – Bildung – Unternehmen und befähigt die bereits in der Erwachsenenbildung qualifizierten 16 Teilnehmenden aus Vereinen, Verbänden und Verwaltungsstrukturen, eigene interkulturelle Kompetenzworkshops und Trainings leiten zu können. Sie lernen in sieben Modulen grundlegende diversitysensible und machtkritische Arbeitsweisen und Haltungen kennen, bekommen Einblicke in interkulturelle Theorien sowie Methoden und Techniken wie etwa Liberating Structures und systemische Organisationsberatung.
Leandro Felipe Gambôa aus Halle (Saale) ist bereits Trainer unter anderem für Interkulturelle Kompetenz und Diversity. Er resümiert zu seiner 2020 abgeschlossen Ausbildung: „Resilienz, die Fähigkeit sich selbst zu reflektieren und Achtsamkeit sind nur drei Beispiele von vielen, die in der Fortbildung vermittelt wurden. Die Komplexität und Tiefe der Fortbildung verknüpft eigentlich alle vermittelten Fähigkeiten, so dass man sie in der Praxis zur richtigen Zeit abrufen kann.“
Nach dem Abschluss sollen die Teilnehmenden nicht nur in diversen externen Berufsfeldern Trainings anbieten können, sondern Organisations- und Personalentwicklungsprozesse zur interkulturellen Öffnung im eigenen Unternehmen begleiten können.
Dr. Katja Michalak unterstreicht, es werde damit die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit öffentlichen Verwaltungen, freien Trägern und weiteren Akteuren der Zivilgesellschaft in bewährter Weise fortgesetzt. So gehe es bei der Qualifizierung auch darum, die Teilnehmenden als Multiplikatoren zu gewinnen und einen Perspektivenwechsel anzustoßen.
Diesen beschreibt auch Katja Rink, Mitarbeiterin der Freiwilligenagentur Magdeburg und Teilnehmerin der Qualifizierung, als Motivation für die Ausbildung: „Eine positive Denkweise zu Diversität innerhalb unserer Weltgesellschaft kann als Grundlage dienen, interkulturelle Kompetenzen aus sich selbst heraus zu entwickeln“.
Zeitgleich zum Auftakt der neuen Qualifizierungsrunde erschien eine neue Ausgabe des Diversity Journal der IKOE – Fachstelle. Unter dem Titel WIEDER AUF KURS: Nächste Runde der IKOE-Trainer*innenqualifizierung - Über Erfahrungen und Ausblicke vermittelt das Journal in Gesprächen und Interviews mit bereits ausgebildeten Trainern, einer „Neuen“ und einer Referentin einen tieferen Einblick in Intention und Ablauf der Qualifizierung.
Das IKOE-Projekt war im Juli dieses Jahres als neue „Fachstelle Interkulturelle Öffnung und Kompetenzentwicklung Sachsen-Anhalt“ in die vierte AMIF-Förderphase gestartet. Einen Schwerpunkt der Projektarbeit bilden die Herausforderungen und die Entwicklung im ländlichen Raum. Darüber hinaus ist die Trainer*innenqualifizierung und -fortbildung ein bisher über alle Förderperioden bewährtes Angebot.
Diversity Journal der IKOE – Fachstelle. WIEDER AUF KURS: Nächste Runde der IKOE-Trainer*innenqualifizierung - Über Erfahrungen und Ausblicke (Ausgabe 1/ 2023)
Layout_Diversity-Journal_final_2023.pdf (2,7 MiB)

Eine Reise in die bunte Welt der sozialen Medien mit dem 1. IKOE-Medienworkshop
ewh
„So einfach kann es gehen! Social Media für die interkulturelle Vereinsarbeit nutzen“
Aufschlussreiche Einblicke in die bunte und mitunter komplizierte Welt der sozialen Medien bot der 1. IKOE-Medienworkshop am 7. November im einewelt haus in Magdeburg. Unter dem Titel „So einfach kann es gehen! Social Media für die interkulturelle Vereinsarbeit nutzen“ hatte die Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) dazu eingeladen, sich einen Überblick zu verschaffen und die Vor- und Nachteile für den Einsatz in der Vereins- und Projektarbeit kennenzulernen. Verantwortliche für die Öffentlichkeitsarbeit in ihren Organisationen folgten interessiert den Ausführungen der Referentin, der Fotografin und Dozentin Yvonne Most.
Unter den Teilnehmenden vom Stendaler Migrantenverein e.V. über die Ländliche Erwachsenenbildung Sachsen-Anhalt e.V. bis zum Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Sachsen-Anhalt e.V., Stendaler Migrantenverein e.V. waren Akteurinnen und Akteure, die bereits soziale Medien nutzen, aber auch Interessierte, die noch nicht aktiv in digitalen Netzwerken „unterwegs“ sind, diese aber zukünftig stärker für ihre Vereins- und Projektarbeit einsetzen möchten.
Im Mittelpunkt standen Facebook und Instagram. Darüber hinaus empfahl die Referentin als niedrigschwelligen Kommunikationskanal auch die Nutzung von WhatsApp
Klar wurde auch, dass die Anwendung sozialer Medien die interkulturellen Kompetenzen der Vereine stärker sichtbar machen können. Ein großer Vorteil sei der ständige interaktive Austausch, den die sozialen Medien ermöglichen.
Yvonne Most erläuterte auch viele Detailfragen wie etwa eine Schlagwortsuche mittels Hashtags und das Anlegen eines Facebook-Accounts als „Visitenkarte des Vereins“. Bei einer Praxisübung erstellten die Teilnehmenden Beiträge auf Instagram und Facebook und bekamen vermittelt, wie am effektivsten ein Text geteilt werden kann.
„Ihre Reise geht nach dem Workshop weiter …“, hieß es zum Abschluss. Vor allem sei es wichtig, einen Account auch regelmäßig und mindestens einmal pro Woche zu „bestücken“, empfahl die Referentin. So nahmen die Teilnehmenden viele neue Informationen, Tipps und auch Zuversicht mit: „Ich bin erleichtert, dass es nicht so schwer ist, wie ich befürchtet hatte“, sagte eine Teilnehmerin.
Das Projekt IKOE – Fachstelle Interkulturelle Öffnung und Kompetenzentwicklung Sachsen-Anhalt der AGSA war im Juli in seine vierte Förderphase gestartet. Einen Teilbereich bilden Schreibwerkstätten und Medienworkshops für überwiegend ehrenamtlich wirkende Organisationen zur Stärkung und besseren Sichtbarkeit interkulturellen Engagements.