Stand und Perspektiven der Modernisierung kommunaler Verwaltungen. Forschungsergebnisse im IKOE-Projekt
Im Zeitraum zwischen Januar und September 2021 integrierte das IKOE-Projekt ein wissenschaftliches Untersuchungsvorhaben zum Thema „Modernisierung von kommunalen Verwaltungen“
Der Modernisierungsprozeß der öffentlichen Verwaltungen durchläuft nicht nur mit der Digitalisierung einen nachhaltigen Strukturumbau. Das IKOE-Projekt hat in einer Studie untersucht, welche Rolle hierbei der Interkulturellen Öffnung und dem Kompetenzaufbau zukommt.
Zwischen Januar und September 2021 integrierte das IKOE-Projekt ein wissenschaftliches Untersuchungsvorhaben zum Thema „Modernisierung von kommunalen Verwaltungen“. Das Vorhaben war angegliedert an die modulare Prozessbegleitung des Auszubildendenbereichs der Stadt Halle (Saale). Eine erste Erhebung aus dem Projekt IKOE II bildete die Grundlage des aktuellen Untersuchungsdesigns. DIe Untersuchung wurde von Frau Eva Fabian durchgeführt.
Ausgangspunkt der Untersuchung war die Frage, welchen Einfluss Internationalisierung und Digitalisierung auf die Strukturen und Prozesse der kommunalen Verwaltungen sowie ihrer Dienstleitungen ausüben. Durch die Untersuchung der Interdependenzen von Modernisierung und Interkultureller Öffnung konnte gezeigt werden, dass die interkulturelle Kompetenz eine fundamentale Bedeutung für beide Modernisierungsansätze bereithält. Langfristige Entwicklungstendenzen, z. B. Globalisierung und demografischer Wandel, sowie plötzlich auftretende Herausforderungen wie die sogenannte „Flüchtlingskrise“ und die Corona-Pandemie machen es für die kommunalen Verwaltungen erforderlich, sich beständig weiterzuentwickeln.
Dabei kann Internationalisierung laut Fabian verstanden werden als Ausweitung der Kommunikations- und Interaktionswege. Dies bezieht sich zum einen an die aus dem internationalen Ausland Zuziehenden vor Ort, als auch auf die eigenen kommunalen Ambitionen, Kontakte ins Ausland knüpfen zu wollen. Damit sie verwirklicht werden kann, ist es für die Mitarbeitenden in den kommunalen Verwaltungen notwendig, grundlegende Erfahrungen und Kenntnisse im Bereich der Interkulturellen Öffnung zu erlangen.
Auf der anderen Seite konnte laut Fabian gezeigt werden, dass die Potenziale, die die Digitalisierung für die kommunalen Verwaltungen bereithält, erst am Beginn ihrer Entwicklung stehen. So bedeutet sie in einem ersten Schritt die Automatisierung der Verwaltungsabläufe und damit verbunden eine strukturelle Anpassung der Kommunen. Ferner eröffnet sich für die Mitarbeitenden durch die Nutzung digitaler Möglichkeiten ein institutionenübergreifender Handlungsrahmen, und potenziell – bei grundlegender Erfahrung im Bereich Interkultureller Kompetenz – ein neues „Fenster zur Welt“.
Zum Studienbericht von E. Fabian hier.
Interkulturelle Prozessbegleitung
Ein zentraler Baustein zur Entwicklung interkultureller Kompetenz als Querschnittaufgabe
Interkulturelle Prozessbegleitung ist ein Instrument, das zur fachlichen Umsetzung einer glaubwürdigen Willkommens- und Anerkennungskultur in den Kommunen beitragen soll.
Begleitet werden Organisationseinheiten wie insbesondere Verwaltungen bei der methodischen Ausbildung und Bereitstellung von Ressourcen, die die interkulturelle Kompetenz der Beschäftigten des öffentlichen Sektors stärken und die interkulturelle Ausrichtung der jeweiligen Organisationseinheit nachhaltig erhöhen sollen.
Den Schwerpunkt Interkulturelle Prozessbegleitung setzt das IKOE-Projekt initiativ und (in Dessau im Kooperationsverbund) in folgenden Bereichen um:
- Umfängliche Prozessbegleitung im Burgenlandkreis: Workshops für Mitarbeitende
- Modulare Prozessbegleitung für die Stadt Halle (Saale): Workshop für Auszubildende
- Evaluation/ Projektvergleich: Austauschtreffen/ Vergleich über Erfahrungen/ Verlauf anderer Prozessbegleitungen in Zusammenarbeit u.a. mit der Deutschen Angestellten-Akademie GmbH (DAA) für Goslar, der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) für den Burgenlandkreis




